Bartholomäus von Laffert (Foto: Moritz Richter)

Bartholomäus von Laffert

Freier Reporter, DLF, "Spiegel", FAZ u.a.

Wichtigste Stationen?

– 2013-2018: Studium der Politikwissenschaft (B.A.) in Wien
– 2015-2017: Stipendiat am ifp in München
– September 2017 mit Netzwerk-Recherche-Stipendium in Uganda
– Seit 2017 Stipendiat der Augstein-Stiftung
August/September 2018 Grenzgänger-Stipendium der Bosch-Stiftung
– Praktika u.a. beim Spiegel, Tagesspiegel, der Freitag

Preise:
– Pater-Wolfgang-Seibel-Preis für die Geschichte „Mein Mitbewohner, der Flüchtling“ (Tagesspiegel), 2016
– BJV-Preis zum Tag der Pressefreiheit für die Geschichte „Mein erstes Mal“ (der Freitag), 2017
– Prälat-Unger-Preis der Caritas Wien für die Geschichte „Das Sterben hat kein Ende“ (Ö1), 2017

Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Ich glaube, eine Geschichte dann gelungen, wenn ich eine dieser seltenen „Hat-mich-tief-bewegt“-Emails von fremden Menschen bekomme – zuletzt deshalb: meiner Radioreportage vom Mittelmeer „Das Sterben hat kein Ende“ (Ö1) und die Geschichte „Der Schuster und das Glück“ (Datum/fluter), über einen Straßen-Schuster in Rio, der beide Beine verloren hat.

Was planen Sie als nächstes?
Ich bin gerade zwei Monate (August/September 2018) mit zwei Fotografen für ein Multimediaprojekt an der osteuropäischen Außengrenze unterwegs, irgendwo zwischen Tallin, Minsk und Sofia.

Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Wenn ich träume: Reporter, frei, unabhängig, drei große Geschichten pro Jahr und irgendwen der mich dafür bezahlt – ab dem Tag, an dem ich „Brotjob“ sage oder fünf Tage die Woche im Redaktionssessel klebe, will ich nicht mehr Journalist sein.

Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Ronja von Wurmb-Seibel, die mich darin bestärkt hat, dass Objektivität nichts mit Glaubwürdigkeit zu tun hat und dass wir diesen mit erhobenen Zeigefinger vorgetragenen Journalismus-Aktivismus-Dualismus in die Tonne treten sollten und Journalismus ohne Haltun hinfällig ist.

Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Keine so wie meine Lieblings-Journalistin Franziska Tschinderle mit unserer Zwei-ReporterInnen-Selbsthilfegruppe in Wien.

Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Des Agenda-Settings wegen. Das klingt idealistisch und pathetisch vielleicht: Ich will den Platz im öffentlichen Diskurs, der mir privilegierten, weißen Mittzwanziger eingeräumt wird, nutzen, um diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die dieses Privileg nicht haben; um die Geschichten zu erzählen, von denen ich persönlich glaube, dass sie gehört werden sollten.

Außerdem wurden ausgezeichnet: