Dennis und Patrick Weinert (Foto: Weinert Brothers Limited)

Weinert-Brüder

Team Weinert

Wichtigste Stationen?
Crowdfunding und Selbstverlag unseres ersten dokumentarfotografischen Bildbandes „A World in Distress“, 2015. / Dokumentarfilm mit und über uns für WDR Menschen Hautnah „Abenteuer statt Ausbildung“, 2016. (Regie: Gitti Müller, Kamera: Dennis & Patrick Weinert und Martin Fischer) / Independent-Dokumentarfilm „Ashes of Kivu“, 2016 (Regie & Kamera: Dennis & Patrick Weinert) / Independent-Dokumentarfilm „Inside Menschenhandel“, 2017 (Regie & Kamera: Dennis & Patrick Weinert) / Reportagen für das Y-Kollektiv von FUNK u.a. über Crystal-Meth in Kambodscha, Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik oder die LGBT-Community in Indien, 2017-2018 (Regie & Kamera: Dennis & Patrick Weinert).

Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Im Rahmen unserer freien Mitarbeit als Filmemacher für das Reportageformat „Y-Kollektiv“ von FUNK konnten wir das Leid der Rohingya dokumentieren, die zu Hunderttausenden vor ethnischer Säuberung aus ihrer Heimat Myanmar nach Bangladesch flohen. Für uns beide war dies die erste Reportage, die uns ein Stück weit emotional überforderte – was es für uns nachträglich um so dringlicher gemacht hat, diese Geschichte einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen.

Was planen Sie als nächstes?
Momentan arbeiten wir an unserem neuen Bildband-Projekt mit dem Arbeitstitel „Resilience“, für welches wir seit nun circa einem Jahr den gesellschaftlichen Effekt von bewaffneten Konflikten in Ländern wie der Zentralafrikanischen Republik, Afghanistan oder den Philippinen dokumentieren.

Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
In zehn Jahren haben wir hoffentlich die Möglichkeit, noch unabhängiger in unserer Format- und Themenauswahl arbeiten zu können. Wir wünschen uns, auch in Zukunft weiterhin Menschen eine Stimme geben zu können, die im Mainstream oft keinen Platz haben und hoffen, dass diesen Themen in zehn Jahren vielleicht (wieder) mehr Platz im täglichen Mediennarrativ eingeräumt wird.

Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Zu den wichtigsten Ratschlägen die wir je bekommen haben zählt sicherlich die Aussage, dass es gerade im Fotojournalismus keinen richtigen oder falschen Weg gibt. Die älteren Kollegen, die wir zu Beginn unserer Karriere um Rat fragten, waren sich einig, dass in diesem hoch-kompetetiven Geschäft jeder seinen eigenen Weg finden müsse – was sich unserer Meinung nach auch in den höchst unterschiedlichen Biografien unserer Vorbilder ausgedrückt hat. Das war Motivation genug für uns, trotz Zweifeln den schwierigen Weg des Freiberuflers einzuschlagen und stets auf unseren inneren Kompass zu hören.

Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Der erste große Schub in unserer Karriere wurde sicherlich durch die Filmemacherin und Autorin Gitti Müller ausgelöst, die unser unabhängiges Bildbandprojekt „A World in Distress“ 2014 entdeckte und daraufhin ihr Vertrauen in uns setzte, einen 45-Minüter mit und über uns für das WDR-Format Menschen hautnah zu realisieren. Daraus resultierend sind die Produzenten und Filmemacher Nils Bökamp, Alexander Fuchs und Felix Kriegsheim auf uns aufmerksam geworden, die uns seither mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem danken wir Dennis Leiffels, Christian Tipke und Manuel Möglich des Y-Kollektivs dafür, uns mit ihrem Vertrauen seit nun mehr als 1,5 Jahren die Möglichkeit zu geben, auch schwierige Themen abseits des Mainstreams für das junge FUNK-Publikum zu produzieren.

Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Unsere Arbeit als dokumentarische Filmemacher, Fotografen und Autoren ist die natürliche Verlängerung unserer persönlichen Interessen. Wir reisen, treffen außergewöhnliche Persönlichkeiten und dürfen uns hauptberuflich mit Politik, Kultur, Menschenrechten und sozialer Missständen auseinandersetzen. Zeuge des Weltgeschehens zu sein verstehen wir als Privileg – und mit unserer Arbeit einen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung zu leisten erfüllt uns mit Stolz.

 

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