Lea Steinacker (Foto: Frank Beer)

Léa Steinacker

Chief Innovation Officer, "Wirtschaftswoche"

Wichtigste Stationen?
In Niedersachsen aufgewachsen, in Amerika internationale Beziehungen studiert samt Praktikum beim Radio in Hannover; in Ostafrika Arbeitserfahrung bei NGOs gesammelt, während des Masters in den USA die Schnittstelle Technologie und Journalismus für mich entdeckt ; 2015 zurück nach Deutschland, um bei der Wirtschaftswoche anzufangen. Ausgezeichnet mit dem Henry Richardson Labouisse Preis der Universität Princeton (2011), als McCloy Fellow an der Harvard Kennedy School (2013-15), als Atlantik Brücke Young Leader (2016) und als junge Führungskraft der Forbes 30 Under 30 in der Kategorie Medien (2018).      

Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Besonders in Erinnerung bleibt mir ein Live-Interview. Im Juni 2018 durfte ich ein Gespräch mit Haben Girma auf der Bühne unserer neu geborenen Marke ada führen. Sie ist amerikanische Bürgerrechtsanwältin mit eritreisch-äthiopischen Wurzeln und setzt sich für Menschen mit Behinderungen ein. Technologiefirmen, so machte es Girma in unserem Interview greifbar, sollten diverse Fähigkeiten und Bedürfnisse als kreative Inspiration bei der Produktentwicklung nutzen, anstatt einen gewissen Teil ihrer Kundschaft auszuschließen. Sie selbst ist die erste taub-blinde Absolventin der Harvard Law School und kommuniziert per Computer mit Blindenschrift-Display.  

Was planen Sie als nächstes?
Für ada sind eine Reihe Geschichten zur Wirtschaft der Zukunft und den Technologien von morgen geplant und ich trage zu unserer Podcast-Reihe bei. Außerdem tüfteln wir an einem Projekt zur künstlichen Intelligenz und der Skalierbarkeit von individuellen, menschlichen Stimmen.   

Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Herausgefordert, verantwortungsvoll, freidenkend, zufrieden.

Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Bei aller Neugier und Lebenslust auch bewusst Nein sagen zu können.   

Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Eine Reihe aufgeschlossener Menschen haben mich durch Expertise und Empathie unterstützt. Ganz besonders Miriam Meckel führt mit beiden Fähigkeiten und stärkt dadurch viele, die sie erleben dürfen.  

Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Mich faszinieren Machtdynamiken, vor allem die der sozialen Ungerechtigkeit und solche, die der technologische Fortschritt mit sich bringt. Diese zu verstehen und zu beschreiben, aus menschlicher, wirtschaftlicher und politischer Perspektive, treibt mich an.

 

Außerdem wurden ausgezeichnet: