Elisa Schwarz (Foto: privat)

Elisa Schwarz

Redakteurin, Süddeutsche Zeitung


Wichtigste Stationen?



Ich habe in Tübingen Medienwissenschaft und Allgemeine Rhetorik studiert. Das war toll, weil ich nebenher Zeit hatte, andere Dinge zu tun, zum Beispiel an dem Interviewbuch Die gehetzte Politik: die neue Macht der Medien und Märkte mitzuschreiben. Für den Politik-Master bin ich nach Konstanz und Japan gegangen und 2017 dann an die Deutsche Journalistenschule, weil ich keine wissenschaftlichen Texte mehr schreiben wollte. Unterstützt hat mich die Rudolf-Augstein-Stiftung mit einem Stipendium. Die lehrreichsten Praktika machte ich bei der ZEIT im Wirtschaftsressort und bei der Seite Drei der Süddeutschen Zeitung. Seit Juli 2019 bin ich Redakteurin bei der SZ im München-Ressort und bei der Seite Drei.

Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?



Stolz weiß ich nicht, aber ich mag meine Geschichte über einen Gassi-Geher aus München. Er macht nichts Besonderes, er geht mit Hunden spazieren, die einsam sind, obwohl sie mal gekauft wurden, damit das Herrchen nicht mehr einsam ist. Das fand ich paradox. Es ist keine laute Geschichte, es knallt nichts, aber sie erzählt von der Einsamkeit in Großstädten, und sie erzählt durch Details. Zum Beispiel von der älteren Dame, die mir sagte, dass ihr Hund Bubi gerne Arte schaut. Dass darum Arte bei ihr läuft, den ganzen Tag. Für Bubi. Beim Rausgehen hörte ich den Fernseher im Nebenraum, schaute nach und sah feinstes Nachmittagsprogramm im Privatfernsehen. So was berührt mich, für mich ist das ein Stück Welt in einer Szene.

Was planen Sie als nächstes?
 

Ich würde mich langfristig gerne in ein Themengebiet einarbeiten, Wirtschaft oder Gesundheit zum Beispiel.

Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
 


Ich hoffe, dass es in zehn Jahren keine Print-Online-Kämpfe mehr gibt.

Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
 

Wechsel mal (Klassenlehrer Hauptschule).

Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
 



Karin Steinberger (stellvertretende Ressortleiterin bei der Seite Drei, SZ). Weil sie mich ins Team geholt hat. Und weil sie wusste, dass ich Reportagen schreiben möchte, als ich noch sagte, dass ich ganz, ganz sicher Datenjournalistin werden würde.

Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?

Weil Journalismus wahnsinnig vielseitig ist und man ständig was Neues lernt. Ich finde, das ist ein großes Privileg.

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