Jacqueline Goebel (Foto: Patrick Schuch)

Jacqueline Goebel

Redakteurin, Wirtschaftswoche


Wichtigste Stationen?



– Als Schülerin freie Mitarbeit im Lokalteil der NRZ

– Studium der Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

– Volontariat an der Georg-von-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten

– Seit 2014 Redakteurin bei der WirtschaftsWoche, seit 2017 im Ressort Blickpunkte, dem Reporter- und Investigativteam der WirtschaftsWoche

– Ferdinand- und Isabel-Vogel-Preis für Wirtschaftsjournalismus (2018), Quandt-Medienpreis (2019)

Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?



Zum einen unsere Recherche über die Vernichtung von neuwertigen Lagerwaren und Retouren bei Amazon. Und meine Recherche über illegale Müllexporte aus Deutschland nach Malaysia, die dort die Umwelt verseuchten. Für beide Themen haben wir mit dem ZDF-Magazin Frontal 21 zusammengearbeitet, was viel Spaß gemacht hat. Mich hat es gefreut, dass die Recherchen in ganz Deutschland diskutiert wurden und auch politische Konsequenzen hatten.

Was planen Sie als nächstes?
 

Urlaub. Und dann weiter jonglieren mit neuen Ideen und Geschichten, ohne die alten Recherchen aus dem Auge zu verlieren.

Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
 


Als Mitglied in einem multimedialen, internationalen Investigativ-Team. Wirtschaftskriminalität, Ausbeutung oder Umweltsünden sind heute länderübergreifende Probleme. Wer diese aufdecken will, muss auch länderübergreifend recherchierend. Ich bin als Print-Journalistin ausgebildet, aber ich möchte noch mehr von Film- und Datenjournalisten lernen. Eine Recherche nur in einer Darstellungsform aufzubereiten, ist doch verschenkt.

Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
 

Dreistigkeit lohnt sich. Die Quelle will wahrscheinlich nicht sprechen? Der Vorstand ist wahrscheinlich zu beschäftigt? Der Politiker hält sich für zu wichtig? Egal, versuch es trotzdem. Lass dich nicht daran hindern, deine Fragen zu stellen.

Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
 



Timo Steppat (FAZ), Selina Marx (SWR), Laura Diaz (ZDF Digital), Laura Terberl (Süddeutsche Zeitung) und Merle Hömberg (NDR), die mit mir studiert haben und sich wie ich für den Journalismus entschieden haben. Wir tauschen uns stetig aus, kritisieren uns, unterstützen uns, glauben aneinander.

Henryk Hielscher (WirtschaftsWoche), mit dem ich meine größten Recherchen gemacht habe und von dem ich viel über den Umgang mit Quellen gelernt habe, oder wie ich lange Recherchen strukturieren kann.

Reinhold Böhmer (WirtschaftsWoche), mein erster Ressortleiter, der mich aufgefordert hat, kritischere Perspektiven einzunehmen und keine Angst vor den Folgen zu haben.

Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?

Neugierde. Weil ich jeden Tag etwas Neues lernen kann, andere Themen entdecken kann, verschiedene Menschen und deren Perspektiven kennenlernen darf. Und die Hoffnung darauf, dass sich dadurch die Welt etwas besser erklären lässt.


 

Außerdem wurden ausgezeichnet: